
Manchmal gibt es im Leben Situationen, in denen wir unsere eigene Perspektive wechseln, bevor man sie begreift. Viele Fragen stellt man sich und hinterfragt den Sinn und ob es richtig ist? Wie geht die Geschichte weiter? Werd ich ihn wiedersehen?
Nach zwei Tagen beantwortete ich seine SMS- erst kam nichts zurück und ich kam mir unendlich dumm vor. Ich habe mich entschieden, ja ich möchte mit ihm einen Kaffe trinken gehen. War ich wirklich so naiv und habe daran gelaubt, dass mir das reichen könnte? Und dann kam doch eine Nachricht von ihm: Er würde gerne mit mir am Abend etwas unternehmen. Ich wurde nervös und nahm mir aber vor, den Abend auf mich zukommen zulassen.
Wir trafen uns an „unserem Ort“. Er hat sich überhaupt nicht verändert, wirkt nur ein wenig reifer und älter. Ich frage mich, ob ich mich auch nicht verändert habe in seinen Augen? Und als wäre nie Zeit dazwischen vergangen fingen wir an zu reden und lachen. Wir gingen in eine Bar und tranken zusammen Bier, obwohl ich dass noch nicht so mochte damals. Seine Blicke, sein Lächeln war immer noch das Gleiche und verzauberte mich innert Sekunden wieder. Ich fragte mich ob er sich an unsere gemeinsame Zeit erinnert oder nicht? Mit ihm haben immer die einzelnen Momente gezählt, der Augenblick… Für ihn gab es kein Irgendwann. Es war nicht die richtige Zeit- er war noch gefangen in einer völlig anderen Welt. Ich, die organisierte, durchgeplante und doch chaotische junge Frau und er, zehn Jahre älter als ich, Angst man könnte was verpassen, in den Tag hinein lebende Mann.
Vergessen habe ich ihn nie- aber ich konnte auch ohne ihn leben. Ich erinnerte mich einfach gerne an unsere Zeit zurück, an seine Art und Weise wie er mit umging.
Er hat nichts vergessen, er könnte sich noch an so viele Dinge erinnern.
Nach einiger Zeit machten wir uns auf den Weg in Richtung meines zu Hauses. Wir lachten, erzählten, redeten über alte Zeiten und ich wollte nicht, dass er geht. Wir gingen auf meinen Balkon schauten in die Nacht und tranken noch etwas zusammen. Er war so nah an mir, dass ich ihn riechen konnte, sein Arm berührte mich und da war es wieder, der „Strom“ der mich durchlief bei seinen Berührungen. Unsere Blicke trafen sich und ich spürte, wie ich ihn wollte, mit einer so starken Heftigkeit. Ich erschrak ein wenig selbst über mich. Unsere Lippen berührten sich.
Er sagte mir, wie schön ich sei und dass er immer gehofft hat, dass wir uns wiedersehen. Und in dieser Nacht war alles anders. Alles war so intensiv. Ich hatte das nicht geplant, ich hatte nicht damit gerechnet. Es zählte nur der Augenblick. Ich hatte das Gefühl ihn neu kennenzulernen in dieser Nacht.
Heute kann ich das unterscheiden. Dieser Mann wird immer Teil meines Lebens sein, aber er wird nie in mein Leben gehören. Und es macht mich nicht mehr traurig. Vielleicht werde ich ihn wiedersehen und diese Leidenschaft und Erinnerung, die kann uns keiner nehmen.
Und genau das nehm ich mit, in mein anderes großes Leben. Es ist das Lächeln auf meinem Gesicht, es ist die Träne in meinem Auge, es ist der Fleck auf meinem Herzen, der mich so intensiv fühlen lässt, der immer daran erinnern wird.
So meine lieben Leser, dass war der versprochene zweite Teil von meinem Mister Big.
Eure Missa
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